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Kontrolle ist gut, Zertifizierung ist besser – Der große Schritt zur offiziellen Zero Waste Arena

Seit gut vier Jahren geht es hinter den Kulissen der PreZero Arena längst nicht nur um Fußball. Seit 2019 ist PreZero als Partner der TSG Hoffenheim am Start und hat in dieser Zeit die Zero Waste Vision in die Arena gebracht. Seitdem ist viel passiert und noch mehr soll kommen. Ideen, Konzepte und Maßnahmen, die Stadion und Verein nachhaltiger machen. Doch wer bestimmt eigentlich, ob all diese Dinge überhaupt wirklich funktionieren und wer legt fest, was Zero Waste überhaupt bedeutet? 

 

Tatsächlich gibt es dafür ein offizielles Dokument. 40 Seiten ist es stark und dient als Schablone, mit deren Hilfe das Abfall- und Wertstoffmanagement in Betrieben und Organisationen kontinuierlich gemessen und verbessert werden kann. Der Titel: DIN SPEC 91436. Um die Zero Waste Vision überhaupt mess- und überprüfbar zu machen, gibt es seit 2021 diese offizielle DIN-Spezifikation für nachhaltiges Abfall- und Wertstoffmanagement. Wer sich als Organisation der Zero Waste Vision verschrieben hat, kann sich anhand dieses Dokuments von unabhängigen Experten zertifizieren lassen. 

So schwer ist Zero Waste

Ein wenig ähnelt das Prozedere einem sportlichen Wettkampf. Am ehesten vermutlich einem Marathon, auch wenn die komplexen Bewertungskriterien eher an Kunstturnen erinnern. Mit welcher Sportart man das aufwändige Zertifizierungsverfahren auch vergleicht: Am Ende entscheidet ein Schiedsrichter – in diesem Fall ein Experte einer unabhängigen Prüforganisation –, ob die PreZero Arena zum ersten zertifizierten Zero Waste Stadion Deutschlands wird. 

 

Während des Prüfverfahrens muss das Unternehmen nicht nur zeigen, welche Maßnahmen zur Vermeidung, Reduzierung und Verwertung von Abfällen bereits umgesetzt wurden, sondern auch, wie es in Zukunft weitergehen soll. Vor allem die stetige Weiterentwicklung ist elementar, denn selbst wenn die PreZero Arena 2023 die Zertifizierung erhält, muss sie sich im Anschluss immer wieder aufs Neue beweisen – und zwar jährlich für mindestens drei Jahre. 

 

 

Abfallmengen, Recyclingquoten und Co. – alles genau dokumentiert

Doch zuerst stellt sich die Frage: Wie überprüft man, ob ein Fußballstadion der Idee von Zero Waste entspricht? Tatsächlich wird sowohl im Abfall “gewühlt” als auch in einer Menge Unterlagen. Denn wer als Organisation vorhat, sich nach den Zero Waste Kriterien zertifizieren zu lassen, muss sein Abfall- und Wertstoffmanagement streng dokumentieren. Dabei geht es unter anderem um exakte Abfallmengen, Recyclingquoten, die richtige Sammlung und Trennung von Wertstoffen und wie man diese am besten vermeidet oder verwertet. 

 

Einzelne Maßnahmen, wie die Einführung von Mehrwegbechern und Abfall-Trennstationen sind wichtig, aber nicht genug. Die Prüforganisationen verlangen umfangreiche Konzepte und wollen sehen, dass sich eine Organisation der Zero Waste Vision tatsächlich verschrieben hat. Dazu gehört auch, dass die Wertstoffe nicht nur innerhalb der Arena getrennt werden, sondern auch nachvollziehbar ist, was mit ihnen passiert, nachdem sie die Arena verlassen. 

 

 

Hinschauen, zuhören, bewerten 

Neben dem Blick in die Dokumente, kommen die unabhängigen Prüf-Experten mit den Menschen hinter den Kulissen ins Gespräch. Es gibt verschiedene Präsentationen und sie sprechen sowohl direkt mit der Unternehmensführung als auch mit jenen Mitarbeitenden, die für das Abfall- und Wertstoffmanagement verantwortlich sind. Aber auch Angestellte anderer Arbeitsbereiche kommen zu Wort. All ihre Ergebnisse protokollieren sie mit Hilfe drei verschiedener Prüflisten. 

 

Darin enthalten sind klar formulierte Fragen, anhand derer sich eindeutig überprüfen lässt, ob eine Zertifizierung gerechtfertigt ist. Darunter leicht nachweisbare Punkte wie „Wird in regelmäßigen Abständen eine Abfallbilanz erstellt?“, aber auch komplexere Kriterien wie eine angemessene interne Schulung der Mitarbeitenden werden abgefragt. 

Gold, Silber oder Bronze?

Am Ende entsteht ein umfangreiches Bild darüber, ob und wie weit sich die geprüfte Organisation – in diesem Fall die PreZero Arena – tatsächlich der Zero Waste Vision verschrieben hat. Sowohl in der Vergangenheit, der Gegenwart, als auch in der Zukunft. Fällt das Urteil positiv aus, stellt sich noch die Frage, welche „Medaille“ vergeben wird.  

 

Denn je nach Umsetzung der strengen Vorgaben, gibt es die Möglichkeit die Zertifizierung im Reifegrad Gold, Silber und Bronze zu erhalten. Wichtig dabei: Selbst für eine Bronze-Zertifizierung müssen ausnahmslos alle 30 Kriterien der ersten und umfangreichsten Prüfliste erfüllt sein. Unter anderem müssen 85 Prozent der Gesamtabfallmenge in der Arena vermieden, wiederverwertet, recycelt, kompostiert oder vergärt werden.

 

 

Es gibt immer was zu tun! 

Unabhängig vom Ergebnis ist klar: Die Zertifizierung ist erst der Anfang. Weniger Verpackungsabfall, nachhaltige Energie und umweltfreundliche Mobilitätskonzepte: Die Ideen und Möglichkeiten, die Arena zum Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit zu machen, sind vielfältig und noch längst nicht ausgeschöpft! 

Langfristig ist das Ziel der TSG Hoffenheim und PreZero, die PreZero Arena mit der besten Stufe, also dem Gold-Status zertifizieren zu lassen.